Donnerstag, 25. Juni 2015

Rezension zu Seiten der Welt Band 1 & Band 2 Nachtland


Titel: Seiten der Welt
Autor: Kai Meyer
Verlag: FJB
Erschienen: 22.09.14
Seitenzahl: 560 Seiten, gebunden
Preis: 19,99 Euro
E-Book: 17,99 Euro
Teil einer Reihe: ja, Band 1 von 3

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Titel: Seiten der Welt - Nachtland
Autor: Kai Meyer
Verlag: FJB
Erschienen: 25.06.15
Seitenzahl: 591 Seiten, gebunden
Preis: 19,99 Euro
E-Book: 17,99 Euro
Teil einer Reihe: Ja, Band 2 von 3

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Teil 1:
Furia Salamandra Faerfax lebt in einer Welt der Bücher. Der Landsitz ihrer Familie birgt eine unendliche Bibliothek. In ihren Tiefen ist Furia auf der Suche nach einem ganz besonderen Buch: ihrem Seelenbuch. Mit ihm will sie die Magie und die Macht der Worte entfesseln.
Doch dann wird ihr Bruder entführt, und Furia muss um sein Leben kämpfen. Ihr Weg führt sie nach Libropolis, die Stadt der verschwundenen Buchläden, und an die Grenzen der Nachtrefugien. Sie trifft auf Cat, die Diebin im Exil, und Finnian, den Rebellen. Gemeinsam ziehen sie in den Krieg – gegen die Herrscher der Bibliomantik und die Entschreibung aller Bücher.

Teil 2:
Schon seit Wochen roch Furia nach Büchern: Sie war auf dem besten Weg, eine erstklassige Bibliomantin zu werden.
Immer tiefer dringt Furia in die magische Welt der Bücher vor. Das phantastische Reich mit seinen uralten Bibliotheken und Geschichten wird von den tyrannischen Drei Häusern regiert. Von einem geheimen Ort aus, dem Sanktuarium, herrschen sie über die Geschicke aller Bibliomanten und Exlibri. Doch Furia und ihre Gefährten leisten Widerstand. Um ihre Welt von den Unterdrückern
zu befreien, begeben sie sich auf die gefährliche Suche durch die verborgenen Refugien nach dem Zentrum der Macht – und stoßen auf das größte Geheimnis der Bibliomantik.


Die Cover dieser Bücher sind wirklich gelungen, so wunderschön und detailliert. Kombiniert mit den Farben ein echter Hingucker.
Der Einstieg in das zweite Buch gelang mir mehr oder weniger leicht. Einerseits war ich noch gut in der Geschichte, da ich vorweg grade Band 1 gelesen hatte. Andererseits setzt Band 2 aber mitten im Geschehen ein und niemand weiß worum es eigentlich grade geht.
Dies schreckte mich schon sehr ab. Ich hatte Band 1 bisher noch nicht rezensiert, da ich gestehen muss, dass ich sehr enttäuscht war. Viele haben so geschwärmt von dem Buch, dass meine Erwartungen sehr hoch waren. Während ich den Anfang von Band 1 noch total gelungen und spannend fand (das Entdecken der Bibliothek unterm Haus, die Origami Vögel und Ypzilonzett etc.), flaute die Begeisterung im Laufe des Buches immer mehr ab. Am Ende kam ich nur zu einem soliden "Naja" für Band 1 und musste erstmal rausfinden woran das eigentlich lag.
Also begann ich mit Band 2, in der Hoffnung, dass ich nun vielleicht eine andere Erwartungshaltung hätte und nicht enttäuscht werden würde.
Leider war dies nicht der Fall, sondern Band 2 zeigte mir Dinge auf, die ich auch in Band 1 bemerkt habe und so kann ich nun meine Kritik etwas handfester machen.
Ich finde Kai Meyers Schreibstil ist sehr speziell, was bedeutet: nicht jeder mag das vermutlich (wenn auch scheinbar die Mehrheit, was ja auch in Ordnung ist).
Er schreibt zwar sehr intelligent und drückt sich manchmal sehr gewählt aus, aber als Jugendbuch empfinde ich das als Nachteil, wenn ich als 27-jährige Vielleserin (seitdem ich 6 Jahre alt bin) plötzlich mit Wörtern zu kämpfen habe, die ich nicht kenne. Gut, das mag dann vielleicht an meiner Allgemeinbildung liegen.
Dennoch kam ich auch im Laufe des Buches mit seinem Schreibstil leider nicht gut klar, es war immer holprig, floss nicht so richtig, ich hatte das Gefühl nicht abtauchen zu können. Die Figuren blieben für mich oberflächlich. Ich könnte jetzt nicht genau sagen, was die Protagonistin Furia eigentlich ausmacht oder wie nahe ihr die Personen um sie herum eigentlich wirklich stehen. Ich hatte immer das Gefühl, die Geschichte von oben distanziert zu betrachten und nicht mitten drin zu sein. Ich kann die Handlung auch gar nicht so genau wiedergeben, da ich einige Ereignisse manchmal verwirrend fand und sich die Geschichte einfach nicht in meinem Kopf verankern wollte. Ich kann euch immernoch nicht erklären was eigentlich genau Refugien sind bzw vorallem Nachtrefugien. Irgendwelche Portale die irgendwo geöffnet werden, plötzlich Wege zu einem Wald der toten Bücher, der unendlich ist, aber irgendwie doch in der Stadt Libropolis...ahh. Mein Kopf ist dafür vielleicht zu klein, ich weiß es nicht. Ich liebe Fantasybücher, aber irgendwo hat mein Vorstellungsvermögen scheinbar Grenzen. Ich liebe Geschichten über Bücher und eigentlich ist die Idee an sich, die Welt die Kai Meyer erschafft wirklich wundervoll. Das Grundgerüst gefiel mir auch gut und ich habe mir sehr gewünscht es zu mögen, aber es klappte einfach nicht. Ich hatte oft das Gefühl, er wollte soviele außergewöhnliche Ideen wie möglich in die Geschichte zwängen. Mir wurde es deswegen schnell zu viel. Wie gesagt, der Beginn bei Band 1, die Bibliothek mit seinen Wesen unter dem Haus, die Bibliomantik, das Bücherspringen, der Sessel und die Leselampe und auch der Kontakt zu Severin...bis hierhin fand ich es klasse. Doch genau die Dinge, die mir gefielen, wurden leider nur kurz ausgeführt und man kam nicht so richtig drauf zurück, obwohl da jede Menge Potenzial war. Bücherboards, Seitenherzen spalten, das Isis Nimmersatt ihren Brustkorb öffnet, seltsame Schnabelbücher, die kämpfen, und vieles mehr - das wurde mir zuviel. Mir fehlte der Fuß in der Realität nebenher. Libropolis wollte sich einfach nicht in meinem Kopf manifestieren, ich hatte kein Bild vor Augen, mir fehlte die Vorstellung einfach.
Dies alles führte sich auch in Band 2 fort. Manchmal beschreibt der Autor unwichtige Dinge und verliert aber dabei irgendwie den roten Faden der eigentlichen Geschichte, weil er eben soviel anderes reinquetscht.
Grade der Anfang von Band 2 war für mich auch völlig unlogisch, warum wollten Furia und ihre Freunde da plötzlich einbrechen? Ich finde es okay wenn vielleicht kurz etwas erzählt wird und dann erklärt wird - aber bei fast 100 Seiten schmälerte es mein Lesevergnügen und da all die Kritikpunkte aus Band 1 sich nun wiederholten bzw. greifbarer für mich wurden konnte ich euch nun also auch erklären, warum mir die Bücher nicht gefallen.
Kurz gesagt: Es hat mich leider nicht fesseln können und ich musste das Buch immer wieder weglegen. Tolle Ideen an sich, die Ausführung passte aber für mich persönlich leider nicht.
Leider konnte mich diese Geschichte nicht packen. Sie strotzt grade so voller fantastischer Ideen, von denen ich viele genial fand - aber die Umsetzung war nicht nach meinem Geschmack. Trotzdem gebe ich für beide Bücher zusammen ingesamt 3 Herzen, das man dem Autor einfach lassen muss, dass er eine grandiose Fantasie hat. Ich denke, dass diese Bücher grade deswegen sehr vielen gefallen und auch noch gefallen werden.

Rockt mein Herz mit 3 von 5 Punkten!







2 Kommentare:

  1. Ich finde nicht, dass Kai Meyer sich über unwichtige Dinge ausgelassen und den roten Faden verloren hat. Ich sehe vielmehr viele rote Fäden, die jetzt noch nebeneinander her zu laufen scheinen und sich vermutlich im finalen Teil zu einem Seil verzwirbeln werden.
    Und viele Begriffe gibt es in der Tat nicht...die sind so wie diese Welt erdacht.
    Mein zehnjähriger Sohn liebt Teil 1, die Fortsetzung kennt er noch nicht.
    Aber die Geschmäcker sind halt verschieden :-)

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    1. Wie gesagt, ich kann verstehen, dass viele seine Geschichte mögen und ich hätte sie auch gern gemocht, aber es hat einfach nicht gefunkt.
      Wäre ja auch langweilig, wenn wir alle dieselben Bücher mögen ;-)

      Liebe Grüße!

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