Donnerstag, 29. Oktober 2015

Interview mit Kiera Cass ("Selection")

Click HERE, if you want to read the interview in english.
HIER könnt ihr das Interview auch auf Englisch lesen.

Ich hatte das große Glück ein Interview mit Kiera Cass führen zu dürfen. Der Sauerländer Verlag aus der Fischer Verlagsgruppe war so nett und hat ein Treffen mit meiner Lieblingsautorin auf der Frankfurter Buchmesse organisiert. Lest jetzt welche pikanten Details Kiera Cass mir erzählt hat.




Ich bin ein großer Fan deiner Bücher und fühle mich sehr geehrt dich heute interviewen zu dürfen. Kommen wir auch gleich zur ersten Frage:

Erinnerst du dich noch an den Moment, wie du auf die Idee für die "Selection" Bücher gekommen bist? Wie kam das zustande?

Kiera: 
Es war eine Art langsamer Prozess. Es entstand durch den Gedanken "Was wäre wenn" während anderer Geschichten. Diese Geschichten waren das Buch "Esther" aus der Bibel und "Cinderella".
In der Geschichte "Esther" gibt es den König "Xerxes" und die Königin "Wasti", die eine große Party feierten. Der König schickte nach seiner Frau aus, aber diese kam nicht. Das brachte den König in Verlegenheit vor seinen Freunden. Sie waren alle betrunken und sagten dann sowas wie: "Hey lass uns doch einen Schönheitswettbewerb machen und eine neue Königin wählen." Jeder fand, dass das eine gute Idee wäre. Und so war Esther wahrscheinlich eine von tausenden Mädels, die in den Palast gebracht worden ist. Sie war eine angehende Königin, sie rettete andere Leute, sie war einfach unglaublich! Aber ich habe mich immer gefragt, ob sie nicht eigentlich den Jungen von neben an gern gehabt hat. Ob sie vielleicht einen Teil ihres Herzens sterben lassen musste, um diese andere große Sache machen zu können.
Und Cinderella hat nie um einen Prinzen gebeten. Sie wollte nur mal eine Nacht in einem Kleid ausgehen. Sie wollte einfach nur zu einer Party gehen. Wir gehen davon aus, dass sie dann glücklich ist weil sie schliesslich ihren Mann hat, aber was wenn sie das nicht war? 
Eine Prinzessin zu sein ist schwer! Diese beiden Gedanken haben quasi in meinem Kopf geheiratet. Ich wollte über dieses Mädchen schreiben, das aus bescheidenen Verhältnissen kommt und die Aufmerksamkeit eines Prinzen bekommt, die sie gar nicht will, weil sie eben schon verliebt ist. So sollte sie durch eine Erfahrung gehen, die ihr mehr von der Welt zeigen sollte, als sie als Mädchen aus armen Verhältnissen erwartet hätte.
Dieses Thema wurde dann "Selection". Es war ein langsamer Prozess und es war wirklich sehr durcheinander für eine lange Zeit, weil ich es wie ein Märchen schreiben wollte. Ich wollte es in der Vergangenheit spielen lassen, aber ich konnte keinen Ort finden, der passte. Dann fiel mir ein "Oh ich lass es einfach in der Zukunft spielen, dann kann ich mein eigenes Land erschaffen und kann tun und lassen was ich will!". Als ich diesen Aspekt dann erst mal ausgetüftelt hatte, dann lief es auch. Es waren wirklich ein paar Wochen, in denen ich nur drüber nachgedacht habe, bevor dann der Gedanke kam: "Oh, jetzt weiß ich wo ich es spielen lassen kann und nun kann ich endlich loslegen." Also ja, alles sehr langsam. Es war ein langsames Zusammensetzen.

Wie hat es sich angefühlt als du die Idee für "Selection" hattest?

Kiera:
Es bringt immer Spaß, wenn so etwas wie ein Blitzeinfall kommt. Ich muss dann losgehen und Sachen auf Papier kritzeln. Ich will unvermittelt sicherstellen, dass ich nicht die kleinen Details vergesse. Und dann muss ich es normalerweise leider erst mal beiseitelegen, weil.. Also ich erinnere mich daran, wie es bei "The Siren" war, welches ja mein anderes Buch ist. Ich habe das zuerst als Selfpublisherin rausgebracht und nächstes Jahr wird es über einen Verlag nochmal neu aufgelegt. Ich erinnere mich, dass ich damals ein Nickerchen gemacht habe und aufgewacht bin mit dieser Idee im Kopf und ich dachte nur "Hey, ohhh mein Gott!" und ich musste runter laufen und es aufschreiben. Dann sollten wir aber zu einer Geburtstagsfeier gehen und ich hab nur gedacht: "Ich will jetzt mit niemandem von euch zusammen sein, ich will nach Hause gehen und mit den Leuten in meinem Kopf zusammen sein, was sonst!" Aber manchmal müssen sie eben warten. Also es ist immer ein etwas warmes und aufregendes Gefühl, wenn man weiß, man muss es jetzt unbedingt sofort aufschreiben.

Hast du schon Pläne für die kommenden Jahre? Neue Ideen für Bücher? Und wenn ja verrätst du uns worum es gehen wird? 

Kiera: 
Ja, also ich habe ja "The Siren" erwähnt", was eine Art moderne Version aus der Mythologie ist, bei der es um diese schönen Frauen geht, die immer singen und die Schiffe dann an Felsen zerschellen und die Männer ums überleben kämpfen müssen. Also entschuldigt mich, in meiner Version aus der Mythologie ist der Ozean ein lebendes Wesen und sie frisst Leute auf.
Sie hat diese hübschen Mädchen, die singen und die Schiffe kentern lassen und alle dazu bringen sich selbst zu ertränken. Wenn sie es befiehlt würdest du freiwillig deinen Kopf in eine Schüssel Wasser stecken, so als ob du es dringend zum atmen bräuchtest.
Es geht dann um ein Mädchen, sie lebt eben dieses Leben als Sirene und sie macht sich auch ganz gut, bis sie einen Jungen trifft und das macht dann alles kompliziert. Es ist also eine etwas andere Liebesgeschichte und die wird im Frühjahr 2016 rauskommen. 
Das finale Buch der "Selection" Reihe, "The Crown", wird nächstes Jahr im Mai rauskommen und ich habe auch noch einen Vertrag für zwei weitere Bücher, aber ich kann wirklich noch nicht sagen, worum es gehen wird.
Aber ja, ich meine, das ist mein Job, ich liebe es Geschichten zu schreiben und ich hoffe ich kann es für immer machen. Da wird also mehr sein, da wird noch mehr kommen.


Viele von uns träumen ja davon mal ein Buch zu schreiben, das so groß raus kommt wie deines. Wie ist es bei dir, wovon träumst du jetzt?

Kiera: 
Am meisten bräuchte ich Urlaub. Besonders diesen Monat überarbeite ich "The crown", und dann habe ich die lektorierte Version von "The siren" noch mit und dann reise ich auch noch. 
Ich bin grade zurück von den Philippinen, bin jetzt hier auf der Messe und dann geht's nach Hause, ich mache noch was anderes und dann geht's auch schon weiter nach Kanada. Da ist ein Haufen Dinge, die ich erledigen muss und ich lebe quasi von Tasche zu Tasche. Also hoffe ich, wenn das Buch draußen ist, dass ich erst mal alles in die Ecke schmeißen kann und sich alles etwas verlangsamt. Wir wussten nämlich nicht, dass wir ein viertes und fünftes Buch schreiben werden und deswegen mussten wir es dann sehr schnell schreiben. Alles fühlt sich im Moment also sehr schnell an. Jetzt gerade träume ich also von einem Urlaub. 
Ich meine, natürlich ist alles was passiert ist weitaus mehr, als das wonach ich gebeten hätte. Ich weiß wirklich nicht, wonach ich noch fragen sollte. Ich habe mein Buch rausgebracht, es wurde Nummer eins in den Bestsellerlisten, es kam in zig Ländern raus, es wird vermutlich verfilmt... Das einzige Ziel das ich jemals hatte, war jemanden in der Öffentlichkeit zu sehen, der gerade mein Buch liest und das ist passiert und ich habe bitterlich geweint. Es ist alles schon viel mehr als ich mir jemals erträumt hätte zu haben. Ich bin sehr zufrieden und sehr glücklich.

Wie wir wissen, bist du im Schreiben richtig gut, gibt es auch etwas in dem du richtig schlecht bist?

Kiera:
Mathe! Ich bin furchtbar in Mathe. Mein Ehemann ist Elektronik Ingenieur, also macht er all das Zählen und Addieren. Wir sind in vielerlei Hinsichten verschieden. Er ist viel rationaler als ich. Er tendiert viel mehr dazu die Sachen so zu anzunehmen wie sie eben sind. Während ich eben viel mehr dieses Mädchen bin das denkt "Oh Gott, all diese Gefühle!", eben so wie Mädchen manchmal sind. Ich bin nicht sehr gut darin Sachen zu durchdenken, ich bin wie gesagt nicht gut in Mathe und ich bin auch nicht sehr geduldig. Ich bin mir sicher es gibt noch eine Menge Dinge in denen ich nicht gut bin, aber mir fallen grade keine weiteren ein.
 
Wenn du alles hinter dir lassen musst und nur einen Koffer hättest, den du mitnehmen darfst, was würdest du einpacken?

Kiera: 
Ich gehe mal davon aus, dass es der Familie gut geht und alle in unserem Haus sind. 
Ich habe einen Teddybären seit ich ein kleines Mädchen bin: Patty. Meine Kinder spielen jetzt mit ihr. Das macht mich sehr glücklich, es ist als ob sie ein zweites Leben bekommt. Und sonst, ganz ehrlich, alles was ich habe ist ersetzbar. Das einzige was Wert für mich hat ist mein Verlobungsring. Einen Tag habe ich mal für ca. 30 Minuten gedacht ich hätte ihn verloren und bin völlig ausgerastet. Es ist die einzige wirklich schöne Sache die ich besitze. Also versuche ich mich nicht zu sehr an Kram zu hängen. Es ist eben alles nur Kram, weißt du. Es ist alles vergänglich. Also nehme ich vielleicht den Teddybären mit, ein paar Fotos, vielleicht einige Bücher und das wäre dann alles. ... Vielleicht noch Pflegekram und Schals.

Wenn du an Maxons Stelle gewesen wärst, wen von den Mädchen hättest du zur Prinzessin gemacht? Und warum?  [Achtung, wer Band 3 und 4 noch nicht kennt: SPOILER]

Kiera:
Es ist so witzig, weil ich denke dass Maxon und America einfach zueinander passen. Sie waren so oft so dicht dran einander zu verpassen, aber sie war wirklich das Mädchen für ihn. Ich denke du hast alle Bücher gelesen, also hoffe ich es ist ok, wenn ich das jetzt sage. Das ORIGINALE Ende von "Der Erwählte" (Band 3) war nicht immer so wie es jetzt ist. Das erste Mal als ich es durchging und America noch nicht so gut kannte habe ich sehr viele Entscheidungen an ihrer Stelle getroffen. Es endete damit, dass König Clarkson starb, Maxon starb... 
(Ich machte an dieser Stelle scheinbar ein geschocktes Gesicht , Kiera lacht nämlich und sagt:) Jaaaa, ich weeeeiß.


Also Königin Amberly lebte jedenfalls und weil sie immer eine Tochter wollte, endete es so, dass sie America adoptierte. Dann hätte America wahrscheinlich Aspen gewählt und die beiden wären König und Königin geworden. Mir gefiel das gut, weil ich dachte Aspen wäre ein fantastischer Anführer. Aber Maxon war die härtere Wahl für sie, also musste er doch überleben, damit sie eben diese Entscheidung treffen konnte. Ich denke sie war ja auch die härtere Entscheidung für Maxon. Sie war einfach jemand, die ihn in vielerlei Hinsichten herausgefordert hat. Also ja, ich denke sie sind Seelenverwandte, sie sind füreinander bestimmt.
Ich glaube, das ist einer der witzigen Dinge an den Büchern, wir sehen sie später dann ja durch Eadlyns Augen. Es ist wie einen Blick in die Zukunft zu werfen und sie sind immer noch total bescheuert verliebt und so süß miteinander. Sie ist sein Mädchen, das ist es einfach!



Was ist deine größte Leidenschaft neben dem Schreiben?

Kiera: 
Ich würde sagen mein Glaube. Ich bin Christ und sehr gläubig. Ich finde sehr viel Frieden dadurch. Es bedeutet mir viel und so gut wie alles zentriert sich um den Glauben herum, es ist einfach Teil meines Lebens. 
Andererseits ist meine Leidenschaft noch etwas zu kreieren. Ich liebe es etwas praktisch zu machen, ich war eine Zeit lang Co-Kapitän einer Tanzmannschaft. Ich male auch ein bisschen. Ich denke ich bin irgendwie eine Künstlerin und ich glaube auch ich sollte einfach so sein. Ich liebe es etwas zu kreieren und ich liebe es auch eine Ehefrau und eine Mutter zu sein. Das ist etwas besonderes, es ist auch hart, aber ich liebe es. Ich wusste schon immer das ich das so wollte. Das sind so die Schlüsseldinge im Leben.

Meine Leser freuen sich schon sehr auf das Interview mit dir und ich habe Ihnen auf meiner Facebookseite die Chance gegeben dir Fragen zu stellen, wovon ich heute auch noch einige mitgebracht habe.

Kiera: 
Fantastisch, ich bin begeistert!

Luca-Vanessa möchte wissen an welchem Ort du an den Selection Büchern geschrieben hast und wie lange du für ein Buch gebraucht hast.

Kiera:
Also es kommt ganz drauf an, das war bei allen Büchern verschieden. Als ich damals anfing zu schreiben, das war im Sommer 2008, schrieb ich noch per Hand. Das kann ich heute nicht mehr, das dauert zu lange. Einiges wurde an meinem Küchentisch geschrieben, einiges wurde in einem Laden geschrieben, der sich "Crumb & get it" nennt, das ist ein Cookie Shop. Und es gab eine kleine Bar in der Nähe, die ich immer mein zweites Büro nannte, weil ich gar kein Büro hatte. Ich ging dahin und saß dort den ganzen Tag und habe Mac and Cheese gegessen, weil sie das immer da hatten. Du siehst, einige kleine Orte. Und nun habe ich ein eigenes Büro in unserem neuen Haus und ich habe endlich einen Raum in dem ich Geschichten erschaffen kann. 
Bei dem ersten Buch war es zwischen dem ersten Entstehen der Idee und dem "Das Buch im Regal" sehen ein vierjähriger Prozess. Es hat lange gedauert. Eineinhalb Jahre habe ich geschrieben, sechs Monate suchte ich nach Agenten und Herausgebern. Und dann zwei Jahre später wurde der Deal mit dem Herausgeber gemacht. Aber bei den letzten beiden Büchern.. die mussten so schnell abgewickelt werden. Ich habe sie in einem Monat geschrieben, wir mussten alles sehr schnell fest machen. Also es kommt drauf an, einige schrieb ich in eineinhalb Jahren, einige in vier Wochen. Es kommt einfach drauf an, wie es gerade gebraucht wird. Ich ziehe es aber definitiv vor mehr Zeit zu haben. Ich merke es jetzt auch, dass die Leute sehr aufpassen und sofort auf dich zukommen wenn du ein kleines Detail falsch gemacht hast. Es ist manchmal echt schwer sicherzugehen, das wir an jedes kleine Detail gedacht haben so wie jetzt beim letzten Buch! Das schaffen wir auch noch! Ein letztes Buch, das ist gut!


Corinna fragt, ob du an der Filmbesetzung bei Warner Bros. Mitspracherecht hast und wen du dir gut für die Rollen vorstellen könntest?


Kiera:
Ohje, nein. Nein, ich habe kein Mitsprachrecht. Ich denke das ist eine Sache, die die wenigsten Leute wissen. Sie bemerken nicht, wie wenig ein Autor bei diesen Dingen zu sagen hat. Du landest einfach im Hintergrund und alles liegt nicht mehr in deiner Hand. Auf eine Art und Weise ist das aber gut, weil ich gar nicht weiß wie man einen Film macht. Ich weiß wie man ein Buch schreibt, aber nicht wie man einen Film macht. 
Ich hatte niemals eine Traumbesetzung. Es ist wirklich spaßig zu sehen, wen die Leute aussuchen, wie zum Beispiel die Fanbesetzungen auf Tumblr und all die anderen. Die sind so kreativ und schön. Und ich denke dann immer: "Okay, ich verstehe was ihr sagt, das macht Sinn, sehr gut." Aber ich hatte nie Favoriten. Also jetzt grade, wenn es vorwärts geht, dann hoffe ich, dass sie unbekannte Darsteller und Darstellerinnen nehmen. Ich würde mich freuen frische Gesichter zu sehen. Aber ich versuche einfach dran zu bleiben und wir werden sehen, wo es hinführt.


Brigitte interessiert sich dafür, welches Buch als Kind dein absolutes Lieblingsbuch war?


Kiera:
Ich erinnere mich dran, in den Achtzigern aufgewachsen zu sein und da gab es ja noch Kassettenrekorder. Meine Eltern kauften mir dann diese Disneybücher und die hatten immer eine Kassette dabei. Da war dann immer so ein Klingeln: Zeit die Seite umzublättern. Das war ein guter Weg um die Wörter verstehen zu lernen. Das hat mir wirklich beim lesen lernen geholfen. Ich habe diese Bücher geliebt und auch das Buch "The giving Tree", ich weiß nicht genau ob es so hiess, aber es ging um einen Baum und einen Jungen und ihre besondere Beziehung. 
Während der Junge aufwächst gibt ihm der Baum all seine Äpfel und später seinen Stamm, damit er daraus ein Boot machen kann um wegzusegeln. Wegen diesem Buch habe ich zwei Wochen lang versucht mich mit einem Baum anzufreunden. Ich habe mich um ihn gekümmert und ich dachte er sei mein Kumpel. Ich habe so sehr daran geglaubt. Das war eines dieser Dinge, die immer mit dir verbunden bleiben und dich sehr beschäftigt haben als du klein warst. Es war etwas besonderes für mich, ich habs geliebt.


Jana fragt, ob die Vorstellung einer Welt nach dem vierten Weltkrieg für dich nicht beängstigend war.

Kiera:
Es war schon ein bisschen beängstigend! Es war wie eine Geschichtsstunde bei dem ersten Buch, damit ihr sehen konntet, was passiert ist. Ich wurde da wirklich richtig hingeleitet, weil mein Herausgeber wollte, dass jeder verstehen kann wie wir zu dieser Welt gekommen sind. Also haben wir einfach dort begonnen, wo wir grade sind. Naja wir schulden China eine Menge und was wäre, wenn sie all das Geld auf einmal genau jetzt haben wollen? Wir würden geröstet werden. Okay. Und so haben wir eben weitergemacht, es war als würde man A mit B verbinden, B mit C und das habe ich eben versucht. Ich habe versucht eine Art "schlimmster Fall" Szenario darzustellen, so als ob wirklich alles bergab geht. Und sich eben das vorzustellen ist wirklich beängstigend, eben weil es auf dem Jetzt basiert. Vieles geht eben darum, wie viel Geld du hast, das gibt vor wo du in dieser Gesellschaft stehst. Und weißt du, ich bin arm aufgewachsen, ich hatte wirklich nicht viel Geld und das macht es wirklich beängstigend drüber nachzudenken, was wäre wenn,... Also ja, es ist gruselig. Es könnte aber defintiv noch gruseliger sein! Ich denke es gibt da einige Dystopien wie zum Beispiel "Tribute von Panem" oder "Die Bestimmung", die wirklich grausame Fragen stellen und das ist wirklich um einiges mehr beängstigend. Aber meine sind trotzdem auch kein Spaziergang. Ich denke da einfach an die Dystopien die man so liest, dagegen ist meine vermutlich so die Light-Version. Aber natürlich trotzdem beängstigend für mich persönlich.

Mandy stellte die Frage, wie du auf die Namen für die Protagonisten gekommen bist, weil diese ja doch sehr speziell sind.

Kiera:
Ja, das sind sie. Fast alle von den Namen sind abgelehnte Babynamen. Weil mein Ehemann Callaway gesagt hat: "Du kannst unsere Tochter nicht Amerika nennen!" Und ich hab gesagt:" Warum nicht, es ist ein wunderschöner Name!" Und er erwiderte: "Das ist... nein! Wir können das nicht machen!" Und ich hab dann gemeint: "Na gut, ich werde den Namen dann meinen erfundenen Babys geben und du kannst sie da nicht anrühren!" Also Amberly, Emmica, Tuesdaym America waren für mich wunderschöne, tolle Babynamen aber er meinte eben nein! Unsere wirklichen Kinder heißen jetzt "Guyden" und "Zuzu" also haben sie auch sonderbare Namen - ich weiß also nicht wo das Problem gewesen ist, aber wie auch immer. Also ja, die meisten waren Babynamen, die ich nicht benutzen konnte. Das ist schon okay so.

Katja möchte dann noch wissen wie du überhaupt zur Schriftstellerei gekommen bist.

Kiera:
Versehentlich. Als ich in der Highschool aufwuchs wollte ich schon sehr früh Musical-Theater machen, ich wollte so gern irgendwann am Broadway sein... Ich kam leider nicht in den Genuss. Naja und da hatte ich eben beschlossen, dass ich mehr leidenschaftlich als talentiert war. Ich passte besser rein verschiedene Dinge zu machen. Ich war mal Vertretungslehrer und ich habe in einem Eisladen gearbeitet. Dann sind wir nach Virgina gezogen und wohnten in der Nähe der "Virgina Tech" (eine Universität). Vielleicht hast du von dem Amoklauf gehört der dort auf dem Campus vor ein paar Jahren war. Zu dieser Zeit hat mein Mann am Campus gearbeitet und meine beste Freundin hat auf dem Campus gewohnt. Jeder, den ich kannte war ein Student, weil wir immer in diese Campuskirche gegangen sind. Ich habe am Ende diesen Tages Menschen verloren, die ich kannte. Es war sehr beängstigend und ich habe das alles nicht lange ausgehalten. Zu der Zeit wo dann der erste Jahrestag des Amoklaufes war entschied ich meine Probleme einem fiktiven Charakter zu geben und zu schauen, wie die damit umgeht. Das hat mir viel Abstand zu der Sache gegeben und es hat mir geholfen zu verarbeiten, was passiert ist. 
Nachdem ich dann angefangen habe zu schreiben, haben sich andere Leute in meinem Kopf gemeldet und die waren so viel cooler! Und ich dachte dann: "Ohh ich schreibe stattdessen jetzt einfach deren Geschichte!". Also war es absolut nicht geplant, es passierte einfach in einer Art und Weise während ich versuchte mich auf dem Damm zu halten und ich liebe es! Meine ganze Karriere war ein "Oops" nach dem Nächsten. Aber es ist so erstaunlich, dass es ist wie es ist, weil es einfach größer ist als alles was ich mir je hätte vorstellen können.

Zuletzt möchte ich noch ein kleines Spiel spielen.

Kiera:
Okay, ich bin bereit!

Antworte so schnell wie möglich, einfach was dir zuerst in den Sinn kommt, entweder oder:

Schwarz oder weiß?

Kiera:

Schwarz.

Kaffee oder Tee?

Kiera:

Nein. Ich hasse beides, ich bin ein heiße Schokolade Mädchen!

Hund oder Katze?

Kiera:

Hund.

Süßes oder Salziges?

Kiera:

Süß, alles süß!

Sommer oder Winter?

Kiera:

Winter

Buch oder Film?

Kiera: 
Puuh... Buch.

Fliegen können oder unsichtbar sein?

Kiera:
Unsichtbar!

Meerjungfrau oder Elfe?

Kiera:
Meerjungfrau natürlich!

Maxon oder Aspen?

Kiera:
NEIN! (lacht) Ihr Leute seid echt hinterhältig! Nein, ich kann nicht. Ich erzähle den Leuten jedes Mal, dass ein bisschen von meinem Ehemann in beiden steckt. Es ist wie eine Person in zwei Körpern für mich. Also nein, ich kann mich nicht entscheiden, tut mir Leid!

Das waren alle Fragen. Ich danke dir ganz herzlich, dass du mir Rede und Antwort gestanden hast. 

An dieser Stelle möchte ich auch noch dem Verlag danken, der mir diese Chance ermöglicht hat. 
Es war einer der allerschönsten Momente für mich, meine Lieblingsautorin zu treffen.
Danke auch an meinen Mann, der sich eine Woche lang jeden Abend die Audiodatei mit mir anhören musste um mit mir zu grübeln, was das jetzt wieder für ein komisches Wort war! Danke auch an Viola und Rachel, die bei den letzten Problemsätzen geholfen haben und damit endlich den Abschluss ermöglicht haben. 
Und ich danke natürlich Kiera, die so süß und liebenswert war!




Und jetzt komme ich noch zum GEWINNSPIEL!

Kiera Cass hat exklusiv für euch ein Lesezeichen signiert. Dieses Lesezeichen könnt ihr gewinnen, wenn ihr mir in den Kommentaren sagt, was euch am Interview am besten gefallen hat.


*Was ihr tun müsst*
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*Teilnahmebedingungen*
-Wer darf teilnehmen? Minderjährige nur mit Erlaubnis der Eltern, nur Teilnehmer aus Deutschland, nur ein Mitglied pro Familie / Haushalt.
- Die Gewinner werden ausgelost und stimmen durch ihre Teilnahme zu, namentlich auf meinem Blog und meiner Facebookseite genannt zu werden.
- Die Verlosung beginnt am 29.10.2015 und endet am 08.11.2015 um 23:59
- Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
- Eure Daten werden ausschließlich für das Gewinnspiel und den Versand benutzt und danach gelöscht.
- Eine Haftung für den Versand ist ausgeschlossen.
- Meldet sich der Gewinner auf meine Nachricht innerhalb von 7 Tagen nicht, wird neu ausgelost.
- Dieses Gewinnspiel steht in keinerlei Verbindung zu Facebook.

14 Kommentare:

  1. Ich fand das beste am Interview, ist das Interview, denn das es geklappt hat ist so toll und ich liebe Kiera Cass mit ihrem Humor und ihre Antworten. Finde es aber auch toll, dass du Fragen von uns eingebracht hast.
    Danke
    Ich Folge dir als Rose Frost und mich kannst du am besten per Fb erreichen (Anna Shepherd) und geteilt habe ich es auf meiner Fb-Seite (Bücher, die man gelesen haben muss).

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  2. Also diese Frage fällt mir sehr leicht!
    Es war eindeutig der Satz von ihr, dass wir so sneaky sind😂. Musste zwar Google fragen was das heißt, nachdem ih es dann wüsste, musste ich erst mal lachen😜!
    Ich glaube du hättest das Glück an dem Tag mit einem richtig tollem Menschen deine Zeit zu verbringen 👍🏼
    Ps: toll dass du es auch auf englisch hochgeladen hast. Bis auf ein paar Wörter fiel es mir auh leiht es zu lesen. Außerdem tut es sicherlich meinem englisch gut😉

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  3. Ups erreichbar bin ich bei fb unter dem Namen Eleni Leandra dort folge ich dir auch genau so wie auf deinem Blog mit diesem Google Konto

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  4. Huhu Janine, das Interview war echt klasse! Besonders gut hat mir gefallen, wie umfangreich Kiera geantwortet hat und man merkt, was für ein lieber Mensch sie ist ;)

    Geteilt habe ich es auch: https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=500866690095408&id=100005162445838

    LG, Mary <3
    http://marys-buecherwelten.blogspot.de/

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  5. Huhu :) Ich freue mich sehr für dich, das du Kiera Cass interviewen durftest! Das ist echt total toll :)
    Am Besten hat mir der letzte Teil gefallen mit den kurzen Antworten und dann so Maxen oder Aspen: NEIN!!
    haha total witzig. Das Interview ist total toll und man merkt was für eine Arbeit dahintersteckt alles zu übersetzen und so schön aufzuschreiben. Ich folge dir unter Jessies Bücherkiste und du erreichst mich per Mail unter j.haedecke77@gmail.com
    Liebste Grüße deine Jessie <3

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  6. Danke für das tolle Interview. Es war locker und nicht so ausgedehnt. Es liest sich wirklich toll und man merkt, dass ihr beide Spaß dran hattet.
    Erreichen kannst du mich unter meiner email, minifamily1@arcor.de oder Facebook Anja Abendrot

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  7. 1.) Folge dir schon
    2.)Was ein tolles Interview! Und was für lange Antworten :D
    - das finde ich z.B. toll, dass sie die Antworten nicht möglichst kurz hält, sondern es sehr emotional und anschaulich hält (auch wenn die Übersetzung somit für dich nur umso scgwerer war). Vor allem aber finde ich es genial, dass sie sich von einer biblischen Geschichte hat inspirieren lassen! Ich meine, hallo, bestes Beispiel, dass die Bibel kein ödes, eingestaubtes Ding ist, sondern, dass sie einen sogar auf geniale neue Gedanken bringt spannende Geschichten schreibt :) finde ich schön wie sie zu ihrem Glauben steht. Hab leider viel zu oft das Gefühl als Christ in eine spießige, altmodische und mit Vorurteilen gespickte Schublade gepackt zu werden...da ist es mal eine schöne Abwechslung zu lesen, dass mit Glauben und etwas gesunder Phantasie etwas so tolles entstehen kann! Amen :D
    - ohje ich denke ich folge unter dem Nameen Madeleine S.'
    - im Falle eines Gewinns entweder uber Facebook (Madeleine S./ Madeleine Sluka) oder per e-mail: madeleine.sluka (at)freenet.de

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  8. Hey meine Liebe,

    ich enthalte mich beim Gewinnspiel, aber ich wollte dich nur mal für das tolle Interview loben. War bestimmt etwas besonderes die Autorin kennen zu lernen. Ich habe sie leider nicht gesehen, aber sie macht einen sympathischen Eindruck. ;o)

    Liebe Grüße,
    Ruby

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    1. Ohh ich freue mich über dein Lob, dankeschön!!! Ja es war ein sehr besonderer Moment für mich und sie ist wirklich zuckersüß. :-)
      Liebe Grüße

      Löschen
  9. Hey :) mir hat die frage nach den Namen der Protagonisten gefallen und natürlich auch ihre Antwort :D
    Das Spiel am ende fand ich auch toll!
    Ich folge dir als stefie und bin erreichbar unter stefie.weber@gmx.de

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  10. Huhu :-)

    Bin schön länger Fan bei Facebook und folge Dir jetzt noch über GFC unter dem Namen Melli.
    Mir gefiel der Teil, in dem über die Filmpläne geredet wurde. Das habe ich mich auch schon immer gefragt, inwieweit man als Autor so mitredet. Kommt ja sicher auch darauf an, wie berühmt man als Autor wirklich schon ist. Ich denke, eine Cornelia Funke oder eine J.K. Rowling haben sicher eine Menge mehr Mitspracherecht... Auch die Besetzungsfrage ist immer spannend, wäre schön gewesen, wenn sie sich da nicht so vage ausgedrückt hätte.

    Ich würde mich über den Gewinn sehr freuen und grüße herzlich,

    Melanie
    lotti_karotti74 at gmx.de

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  11. Ich habe nur einiges in den Interview gelesen und überflogen da ich die Bücher leider noch nicht gelesen (Spoiler Alarm) habe aber ich habe es noch vor .Sie scheint aber ein sympathischer Mensch zu sein .

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  12. Ich habe nur einiges in den Interview gelesen und überflogen da ich die Bücher leider noch nicht gelesen (Spoiler Alarm) habe aber ich habe es noch vor .Sie scheint aber ein sympathischer Mensch zu sein .

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  13. Oh toll! Ein wirklich schönes Interwiev, ich kann mir richtig gut vorstellen, dass Kiera eine sehr sympathische quirlige Person ist.
    Ich bin ein bisschen neidisch ;)

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